Aus RSK-Frauen wird RSK-FLINTA*

Nachdem wir in den vergangenen Monaten mehrfach darüber gesprochen haben, hat sich das Team nun einstimmig dazu entschlossen, sich umzubenennen und zukünftig als FLINTA*-Team aufzutreten.

FLINTA* steht für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Personen – also für all jene, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität patriarchale Diskriminierung erfahren. Das Sternchen bindet zudem alle Menschen ein, die sich in keiner der aufgeführten Kategorien wiederfinden, aber keine cis Männer sind.
Schon als Frauenteam haben wir in der „Männerdomäne“ Fußball in den vergangenen drei Jahren erlebt, wie wenig wir als Sportler*innen und Individuen ernst genommen und wie häufig wir bewertet und belächelt werden. Es ist ja „nur“ Frauenfußball. Da braucht es oftmals keine Schiris, die schlechtesten Anstoßzeiten sind quasi schon für uns reserviert und bei dummen Sprüchen von den Zuschauer*innenrängen muss frau sich mal nicht so haben.

Die Umbenennung in FLINTA* ist für uns deshalb kein Selbstzweck, sondern ein Statement, welches wir mit Leben füllen wollen.
Unser Team möchte ein Schutzraum sein, in welchem sich FLINTA* willkommen fühlen und in dem wir uns so zeigen können, wie wir sind und fühlen.
Außerdem ist es uns wichtig, ein sichtbares Zeichen der geschlechtlichen Vielfalt nach außen zu senden. Wir möchten gemeinsam dafür kämpfen, dass intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Personen sich nicht in eine Kategorie zwingen lassen müssen, die ihnen ein bestimmtes Geschlecht zuschreibt, sondern in einem Umfeld Sport treiben können, das ihre persönliche Geschlechtsidentität respektiert und anerkennt.

Aktuell erhalten in der Spielklasse der Frauen, in welcher unser Team antritt, nur Personen eine Spielberechtigung, die gemäß ihrer Ausweispapiere weiblichen Geschlechts sind. Wir nehmen unsere Umbenennung daher auch zum Anlass, auf Kreis- und Landesebene der Fußballverbände dafür einzutreten, dass neben cis Frauen – also Frauen, deren bei der Geburt festgestelltes Geschlecht auch mit ihrer geschlechtlichen Identität übereinstimmt – auch trans* Frauen, deren Geschlechtseintrag nicht weiblich ist, Menschen mit dem Geschlechtseintrag „divers“ und Menschen ohne Geschlechtsangabe Fußball im organisierten Vereinssport spielen können.

Auch begreifen wir unseren neuen Teamnamen als Auftrag, uns selbst intensiver mit geschlechtlicher Vielfalt, damit verbundener Marginalisierung, aber insbesondere empowernden Strategien und Ideen zu beschäftigen, wie wir und FLINTA* im Allgemeinen unsere Interessen selbstbestimmter vertreten, uns gegen Zuschreibungen und Stereotype von außen zur Wehr setzen und gemeinsam Rollenerwartungen überwinden können.

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